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Seite << 1 >> ErlebnispädagogikErlebnispädagogik und Kurt HahnDer Vater vom Internat SalemLearning by DoingKurt Hahn (1886 - 1974) hatte sich bereits in der Jugend Gedanken gemacht, eine deutsche Schule zu gründen. Enttäuscht von der Berliner Staatsschule welche er besucht hatte, und wo man abgesehen von der Erziehung zum Fleiß, wenig für den künftigen Lebensweg mitbekam, entdeckte er während seines anschließenden Studiums in Oxford, daß auch andere Schulformen mögliche sind.
Es war seiner Stellung als Vertrauter und politischer Berater des Prinzen Max von Baden zu verdanken, daß die Gründung des Landerziehungsheim Schloß Salem im Jahr 1920 möglich wurde. Im Exil in Schottland gründete er, nach dem Modell der Schule in Salem, 1934 die Gordonstoun School. 1941 rief er eine Kurzschule, die Outward Bound, mit mehrwöchigen erlebnispädagogischen Kursen ins Leben. Er kann der reformpädagogischen Bewegung in der Weimarer Republik zugeordnet werden. Kurt Hahn starb im Jahre 1974. In Salem wurden junge Menschen angeleitet, aus persönlicher Verantwortung, Güte und Gerechtigkeit zu handeln. Leitsätze von Hahn sind:
Diesen Leitsätzen wurde durch Projektarbeit, wie zum Beispiel dem Rettungsdienst entsprochen. Die Jugendlichen trugen die Verantwortung für das Funktionieren des jeweiligen Dienstes und konnten sich so in der konkreten Situation bewähren. Dies zeigt auch parallelen zu aktuellen Forderungen von Hartmut von Hentig auf. Seine Ansätze sind immer noch aktuell, wie die weite Verbreitung erlebnispädagogisch orientierter Einrichtungen, wie beispielsweise Outward Bound, zeigt. Jedoch hat sich die Erlebnispädagogik weiterentwickelt und übertriebene Ansichten von Hahn, wie zum Beispiel die Bedeutung des Sport, den er als eine Art Wundermittel sah, sind korrigiert worden. Die Outward Bound richteten sich an junge Menschen zwischen 16 und 21 Jahren, die bei (zunächst) vierwöchiger Dauer mit erlebnispädagogisch relevanten und natursportlich akzentuierten Erziehungs- und Bildungsprogrammen konfrontiert wurden. Der Begriff Outward Bound kommt aus der englischen Seefahrt und bedeutet, daß ein Schiff zu großer Fahrt ausgerüstet und bereit ist auszulaufen. Dieses Bild übertrug Kurt Hahn auf die Pädagogik, und er sah den jungen Mensch bereits mit allem gerüstet auf der Schwelle zum Erwachsensein. Die Kurse sollten dazu beitragen den jungen Menschen auf ein verantwortungsvolles, selbständiges Leben vorbereiten. Außerdem soll den, von Kurt Hahn seinerzeit analysierten, "Verfallserscheinungen" der Gesellschaft entgegengewirkt werden: Verfall der menschlichen Anteilnahme, der Sorgfalt, der Initiative und der körperlichen Tauglichkeit.
In der heutigen Erlebnispädagogik stehen mehr die individuellen und sozialen Lernmöglichkeiten, die in der Auseinandersetzung mit den erlebnisorientierten Methoden liegen, im Vordergrund. Die Erlebnispädagogik ist auch zu einem weit verbreiteten Modewort geworden und Kurt Hahn würde bestimmt nicht mehr mit allem übereinstimmen, was heute Erlebnispädagogik genannt wird.
Haben Sie eigene Erfahrungen mit der Erlebnispädagogik? Finden Sie nicht, daß die Verfallserscheinungen heute so aktuell wie nie sind? SF Seite << 1 >>
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